Heute durften auch die Damen einsteigen und somit war das Team zum ersten Mal komplett. Doch beginnen wir – so wie gestern – mit den Herreen (denn die hatten mehr Runden und mussten in der Früh schon ran).
Die Begegnungen lauteten René gegen Jenisy Jürgen (K), Stefan gegen Alen Rasic (B), Richard gegen Patrick Butora (B) und Peter gegen Patrick Kiesl (OÖ).

Vorneweg: „was tät ma ohne Stefan?“

Aber der Reihe nach…

René meinte nach seiner Partie gegen Jürgen, dass er ohnehin schon immer mal nach Parndorf ins Outletcenter fahren wollte. Jürgen habe zu stark gespielt, da er mit „Gold“ im Rücken doch sehr souverän auftrat.
Anmerkung der Betreuer: Herzliche Gratulation an Jürgen zum Staatsmeister in 14/1!
René vergnügte sich also „auswärts“ und konnte auch ein paar Sachen ergattern, was aber für sein morgiges Spiel ohne Bedeutung ist, da er nichts „Sportliches“ erwarb.

Peter hat gegen Patrick Kiesl leider auch kein Leiberl gehabt. Er meinte danach, dass Patrick sehr gut gespielt habe und er selbst zwar nicht mehr so extrem nervös war wie am Vortag, aber immer noch zu viel um seine Leistung wirklich abrufen zu können. Stolz sei er aber, dass er die eine Partie, die er gewonnen hat (Endergebnis 1:8), ausgeschossen hat – oder um ihn wörtlich zu zitieren: „ausgenudelt“.

Richy hat in seiner Morgenpartie laut eigener Aussage sehr gut gespielt, es habe ihm Spaß gemacht am Tisch zu stehen und er habe sich wohlgefühlt. Kurzum: er konnte gegen Patrick 8:4 gewinnen.

Stefan war heute weit weniger nervös als gestern, aber die frühe Zeit dürfte ihm nicht sehr liegen. Er gewann zwar gegen Alen Rasic 8:5 und er hat sich auch gut gefühlt, aber er meinte, dass beide Spieler einige unnötige Fehler begingen und er sehr wohl noch Luft nach oben habe.
Nichtsdestotrotz waren somit zwei Salzburger in der nächsten Runde.

Bevor diese jedoch startete, begann die ÖM endlich auch für die Damen. Doris Baumann hatte die Steirerin Michaela Karnel (ehemalige Peterka) als Gegnerin und Bettina Brum (ehemalige Thöny) die für Niederösterreich spielende Burgenländerin Barbara Bitriol.

Beginnen wir mit Bettina, die so wie René erst seit vorigem Jahr für Salzburg spielt (eigentlich ist sie aus Vorarlberg): Der Erfahrung nach galt Betty eigentlich als Favoritin – auch weil Barbara in den letzten Tagen kaum geschlafen hat, da sie ja bei den Vorbereitungen sehr stark mitgeholfen hat und involviert war. Doch oftmals kommt es anders als man denkt. So lief eigentlich nichts so wie gewünscht und auch eine 8 fiel leider ins falsche Loch. Betty meinte, dass Barbara einfach soooo extrem langsam gespielt hat, dass sie damit nicht klar kam. Außenstehende sagten, dass Betty sich eigentlich „nur“ selbst zerstört hat. Somit verlor sie leider 2:6.

Doris ging völlig erfahrungsfrei in ihre Partie, da sie noch nie gegen die Steirerin gespielt hat. Sie war im ersten Game noch nicht wirklich „drin“, wirkte etwas nervös und unbeholfen, doch konnte sie sich rasch fangen. Sie war dann sehr konzentriert, traute sich auch „schwierige“ bzw für sie unangenehme Bälle zu und konnte nach relativ kurzer Zeit 5:0 in Führung gehen. Offenbar litt diese Konzentration aber unter dem komfortablen Vorsprung. Zwei Bälle und die 8 noch am Tisch bekam sie „Ball in Hand“ und was sie sich dann gedacht hat, weiß wohl nicht mal sie selbst. Sie versenkte ihre vorletzte Kugel, und verschoss die letzte, aber so sinnlos, dass ihre Gegnerin – eigentlich mit einer an der Bande liegenden toten Kugel – locker zurück in die Partie kam. Also statt 6:0 plötzlich mindestens noch ein Game und wieder konzentrieren. Doris nahm ein kurzes „Time-out“ und rettete sich damit zum Sieg und zum Aufstieg in die nächste Runde.

Jetzt durften die verbliebenen zwei Jungs (unsere Huaba-Buam) wieder kämpfen.
Der ältere (Richard) konnte leider an seine Leistung von vorher nicht anschließen und musste sich dem Oberösterreicher Daniel Guttenberger mit 6:8 geschlagen geben. Seiner Aussage nach war Guttenberger schlecht, aber er selbst noch viel schlechter.
Anmerkung der Betreuung: macht nix, Richy, morgen ist auch noch ein Tag!

Nun zum Jungstar! Immerhin wurde er namentlich auf der Sportseite des ORF erwähnt und gelobt.
Stefan bestritt eine ziemlich nervenaufreibende enge Partie gegen den Vorarlberger Peter Ingo. Keiner der beiden konnte sich wirklich absetzen und so stand es schließlich irgendwann 6:6. Ingo konnte sich das 7:6 holen und durfte zum Matchgewinn anstoßen. Gottseidank ließ er aber Stefan nochmal an den Tisch und dieser blieb nervenstark. Er stellte auf Hill-Hill (7:7) und jetzt hatte er die Möglichkeit sich mit einem guten Break den Sieg zu sichern. Doch der Billardgott wollte die Nerven der salzburger Delegation noch ein wenig strapazieren und so fiel beim Anstoß die Weiße in eine Tasche. Ingo überlegte sich jeden Ball und konnte mit gutem Stellungsspiel bis zur schwarzen 8 vordringen. Auch auf diese letzte Kugel stellte er den weißen Spielball souverän, aber plötzlich hatte der vorher erwähnte Billardgott doch noch ein Einsehen und er ließ die 8 im Loch pendeln. Gestärkt durch die gestrige Medaille behielt Stefan die Nerven und lochte alle „ihm gehörenden“ Kugeln und zuletzt auch noch die Schwarze.

Ein Männchen und ein Weibchen im Viertelfinale!
Doris musste gegen die aus Oberösterreich stammende Titelverteidigerin Petra Stadlober antreten, die sensationell gut spielte und nur einen einzigen Pottfehler beging. Allerdings fiel ihr im ersten Break die Weiße und Doris hatte somit die Chance gleich zu Beginn in Führung zu gehen. Drei Kugeln vor Schluss stieg sie jedoch mit einem Safe aus der Partie aus, da sie die Stellung nicht zufrieden stellte. Petra hatte einen sehr schweren „Einsteiger“ und zeigte, warum sie im Vorjahr alle vier Disziplinen gewonnen hatte. Sie versenkte ihre erste Kugel und stellte perfekt auf die nächste. Nach kurzer Zeit und ohne dass Doris an den Tisch kam stand es 3:0 für Petra. Obwohl Doris noch ein bis zwei Chancen hatte, verlor sie zu Null und musste neidlos anerkennen, dass die junge Dame einfach zu gut war! Ihr eigener Kommentar: „ich hätte fast ein Game gemacht!“

So wie gestern war Stefan unsere letzte Hoffnung auf eine weitere Medaille. Sein Viertelfinalgegner hieß Georg Höberl aus Kärnten. Und auch so ähnlich wie gestern konnte sich Stefan recht schnell einen Vorsprung herausspielen. Beim Stand von 7:2 verlief der Anstoß nicht nach Wunsch. Kein Ball fand den Weg in eines der Löcher und somit kam der Kärntner an den Tisch. Er verließ diesen auch nicht bis es 7:5 stand. Dann musste er diesen aus demselben Grund wieder freigeben wie Stefan vorher und der junge „Huaba“ sicherte sich dieses letzte Game zum erneuten Gang aufs Treppchen!
Anmerkung der Betreuung: Super, Stefan!!!

Das heutige Halbfinale lautete – genauso wie gestern – Stefan gegen Jürgen Jenisy (K).
Nicht ganz ernst gemeinte Frage der Betreuung an die Turnierleitung: „Kanns net mal wer anderer sein?“ Antwort: „Warum? Er soll ihn halt einfach wegschießen!“
Zu unserer positiven Überraschung gestaltete sich dieses Match nicht so einseitig wie das gestrige und Stefan hielt von Beginn an dagegen. Beim Stand von 3:1 für Jürgen probierte dieser ein Safe, welches ihm jedoch nicht gelang. Stefan konnte dieses Game für sich entscheiden und noch zwei weitere ohne Fehler gewinnen. Als Jürgen wieder an den Tisch „durfte“, sah er sich plötzlich im Rückstand, konnte aber das aktuelle Game auch nicht gewinnen und somit war Stefan zwei Punkte voran. Allerdings verkürzte der Kärntner postwendend auf 4:5 und holte sich auch das nächste Spiel zum vorübergehenden Gleichstand. Es blieb spannend und nervenaufreibend. Allerdings ließ sich unser Jungspund nicht aus der Ruhe bringen und kletterte mit einem 8:6 Erfolg um mindestens ein Treppchen weiter nach oben!
Anmerkung der Betreuung: Auf gut Deutsch: FINALE!!!

In diesem hieß der Gegner Maximilian Lechner aus Tirol. Sein x-tes und Stefans erstes Finale sollte eigentlich eine eindeutige Sache für den mehrfachen Staatsmeister sein. Routine, Erfahrung, internationale Bewerbe und ein großes Betreuerteam auf der einen Seite und Nervosität, Jugend und ein „Billardneuling“ auf der anderen Seite. Aber Stefan ließ sich nicht einfach so abschütteln und lieferte dem Gegner und auch den Zuschauern ein interessantes und relativ ausgeglichenes Match. Stefan konnte sogar 4:3 in Führung gehen, Maxi glich jedoch sofort zum 4:4 aus und nahm daraufhin sein „Time out“. Das dürfte ihm gut getan haben, denn in den folgenden drei Partien ließ er Stefan nicht an den Tisch. Somit stand es 7:4 als Stefan zur Aufholjagd eingeladen wurde, da dem Tiroler Lechner beim Anstoß nichts fiel. Er konnte alle Bälle wegspielen, verstellte sich jedoch auf die 8 und musste diese aus dem Eigensafe über Vorbande probieren. Die 8 traf er korrekt, doch das Loch verfehlte er. Maxi kehrte zurück an den Tisch und holte sich mit einem 8:4 seinen 3. 8-Ball Staatsmeistertitel.
Anmerkung der Betreuung: Gratulation Maxi!

Fazit der Betreuung: Super Ergebnis, Stefan! Nach der Bronzemedaille am ersten Tag musste ja die Silberne am zweiten Tag folgen, damit am dritten Tag noch Luft nach oben ist!